Polyethylen, abgekürzt PE, gehört zu den thermoplastischen Kunststoffe

Das bedeutet, bei Erhitzung wird er weich und formbar. An der Gesamtmenge der Kunststoffe hat PE einen Anteil von ca. 30 Prozent. Damit ist er der mit Abstand am häufigsten verwendete Kunststoff.

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Der Kunststoff ist gut formbar. Seine mechanische Belastbarkeit ist geringer als die anderer Thermoplaste. Dafür ist er widerstandsfähiger gegen Kälte und kann bis zu Temperaturen von -75°C eingesetzt werden. Auch bei tiefen Temperaturen bleibt er elastisch. Allerdings ist Polyethylen nur wenig wärmebeständig. Bereits bei Temperaturen ab +80°C beginnt er sich zu verformen. Der Schmelzpunkt wird bei +130°C erreicht. Polyethylen ist widerstandsfähig gegen die meisten Säuren und Laugen sowie viele weitere Chemikalien. Er nimmt kaum Wasser auf, Kohlendioxid, Sauerstoff und Aromastoffe können das Material jedoch gut durchdringen. Es gibt mehrere Arten von Polyethylen mit unterschiedlichen Eigenschaften. Je nach der Herstellung und den verwendeten Zusätzen kann PE transparent, opaque oder undurchsichtig sein.
Der größte Teil von PE wird als Verpackungsmaterial verwendet. Daraus werden zum Beispiel Folien und Behälter wie Kanister oder Dosen gefertigt. Die allseits bekannten Tragetaschen bestehen zum Beispiel meistens aus PE-Folie. Wegen seiner Kältebeständigkeit und Elastizität werden auch Rohre häufig aus Polyethylen hergestellt oder der Kunststoff wird für Kabelummantelungen verwendet. Pulverförmiges PE als Ausgangsstoff eignet sich für die Fertigung einfacher Spritzgussteile. Dasselbe Material kann auch zur Beschichtung von Textilien oder Papier benutzt werden, um ihnen spezielle Eigenschaften zu verleihen.
Zum ersten Mal wurde Polyethylen 1898 durch Zufall von einem deutschen Chemiker hergestellt. Seine Entdeckung erlangte seinerzeit jedoch keine praktische Bedeutung. Erst seit dem Jahr 1939 wird PE industriell hergestellt. Der Ausgangsstoff ist Ethylen, ein gasförmiger Stoff, der bei der Verarbeitung von Erdöl anfällt. Daraus wird in 2 Verfahren Polyethylen hergestellt. - Das Hochdruckverfahren wurde 1933 entwickelt und verwendet Drücke bis zu 3.000 bar bei Temperaturen zwischen +100 - 200°C. - Das Niederdruckverfahren benötigt dagegen nur Druck bis zu ca. 70 bar. Dafür bewegen sich die Temperaturen oberhalb von +130°C. Zur Herstellung des Polyethylens werden Katalysatoren benötigt. Die Verfahren zur katalytischen Herstellung wurden 1951 und 1953 entwickelt. Sie sind effizienter als das Hochdruckverfahren. Das modernste Verfahren zur katalytischen Herstellung von Polyethylen wurde 1973 entwickelt. Polyethylen kann auch aus Ethylengas hergestellt werden, das aus Bioalkohol gewonnen wurde. Weltweit existiert jedoch erst eine derartige Anlage in Brasilien.
Im 3D Druck spielt Polyethylen keine große Rolle, da sich der Kunststoff dafür nicht besonders gut eignet. Das Problem ist seine geringe Gleitreibung. Mit der Hand fühlt sich Polyethylen wachsartig an. Das zu druckende Bauteil muss während des 3D Drucks punktgenau fixiert werden. Das ist bei Bauteilen aus PE leider nicht möglich. Der Einsatz von PE ist höchstens durch teure Speziallösungen möglich.